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Spiel der Käfte
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Störrische Koffer bändigen? Blitze ablenken? Schwebende Kreisel?
Zu sehen sind 35 Experimentierstationen der Ausstellung "Spiel der Kräfte", die Weiterentwicklung der Ausstellung "Experimenta - Physik für die Sinne", die in Stuttgart bereits im Jahr 2003 mit großem Erfolg präsentiert wurde. Im "Spiel der Kräfte" können Groß und Klein physikalische Phänomene mit allen Sinnen erfahren. Die Erfahrungsstationen aus den Bereichen Optik, Akustik, Mechanik, Magnetismus und Statik laden dazu ein, selbst aktiv zu forschen und zu experimentieren. Gehen Sie auf einen virtuellen Rundgang durch die "Spiel der Kräfte"-Ausstellung mit Bildern, Erklärungen und kurzen Filmen.
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Die Experimente im Überblick
Ball im Luftstrom
Selbst wenn Du den Luftstrom schräg stellst, purzelt der
Ball nicht herunter. Wenn Du versuchst den Ball leicht aus seiner Position zu
schubsen, spürst Du eine Kraft, die ihn wieder zurückzieht.
So funktioniert’s
Die Luft strömt zunächst auf den Ball zu und teilt sich beim Auftreffen auf die
Oberfläche so, dass an allen Seiten etwa die gleiche Menge entlang strömt. Die
Gewichtskraft des Balls wird durch den Luftdruck unter dem Ball ausgeglichen.
Mit dem Drehknopf lässt sich der Luftstrom regulieren. Je schneller die Luft
strömt, desto höher ist der Druck und umso höher schwebt der Ball.
Aber warum bleibt der Ball schweben, auch wenn der Luftstrom ihn schräg wegbläst?
Dieses Phänomen nennt man “Bernoulli-Effekt”. Bei einer schnellen Strömung
entsteht ein Unterdruck, da die Luft über der gewölbten Oberfläche einen
längeren Weg zurücklegen muss. Der Unterdruck bewirkt, dass der Ball immer
wieder in die Mitte des Luftstroms gezogen wird. Er sorgt auch dafür, dass
Flugzeuge fliegen.
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Bandgenerator
Stelle Dich auf das Brett und lege Deine Hand auf die
Metallkugel. Sobald der Bandgenerator läuft, spürst Du ein Kribbeln und die
Haare stehen Dir zu Berge.
So funktioniert’s
Das Gummiband reibt unten an der Kunststoffwalze, auf der
es transportiert wird. Dabei sammelt es die Elektronen von der Walze auf und
wird negativ geladen. Die Elektronen werden vom Gummiband zur Metallkugel
transportiert und auf sie übertragen. Die Kugel wird so auf bis zu 100.000 Volt
aufgeladen.
Beim Berühren der Metallkugel geht die Ladung auf den
Körper über und er lädt sich auf, weil die Ladung nicht über das isolierte
Podest abfließen kann. Gleiche Ladungen stoßen sich gegenseitig ab. Daher bewegt
sich alles was leicht ist vom Körper weg und die Haare stellen sich auf. Dieser
Vorgang ist trotz der hohen Spannung für Menschen ungefährlich, da nur ein
geringer Strom fließt, kann aber empfindliche Bauteile, z. B. Speicherchips
beschädigen.
Reibungselektrizität entsteht im Alltag z. B. beim Gehen über Teppichboden
zwischen Boden und Schuhsohle, im Auto zwischen Kleidung und den
textilbespannten Sitzen oder zwischen Kamm und Haaren. Bodenbeläge oder Kleidung
werden daher oft mit antistatischen Eigenschaften versehen.
- Mini-Film: Elektrostatikspielereien (mp4)
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Brücken
Wie baut man Brücken ohne Schrauben und Nägel? Baue den
Brückenbogen auf der Schablone auf. Trägt Dich die Brücke, wenn Du die
Schablone wegnimmst?
So funktioniert’s
Die Bausteine haben eine trapezförmige Grundfläche.
Quaderförmige Steine bieten sich gegenseitig weniger Halt. Bei unserer Brücke
stützt jeder Stein seine beiden Nachbarsteine, die wiederum von ihren
benachbarten Steinen gestützt werden. Wichtig für die gesamte Stabilität sind
die Endbausteine (Widerlager), die fest mit dem Fundament verbunden sein
müssen.
Die nach unten gerichtete Gewichtskraft jedes Bausteins
wird in zwei Teilkräfte zerlegt, die senkrecht auf die beiden schrägen
Seitenflächen gerichtet sind. Von dort werden die Kräfte an den nächsten Stein
abgegeben bis sie senkrecht auf den Boden gehen. Eine kleine Verschiebung der
Bausteine kann zum Zusammenbruch des ganzen sensiblen Systems führen.
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Eine geniale Konstruktion. Aus einfachen Latten kann man
eine Brücke bauen, die hält.
So funktioniert’s
Ohne Leim, ohne Nagel oder Schraube, ohne Schnur. Sie
hält einfach so. Allerdings braucht man zum Aufbau der Brücke eine ruhige
Hand. Die Brettchen halten sich durch ihr eigenes Gewicht und durch Reibung
gegenseitig fest und bilden einen stabilen Bogen.
Der Erfinder dieser Brückenkonstruktion ist kein
Geringerer als Leonardo da Vinci. Im Jahre 1483 schrieb er: „Ich habe eine
Anleitung zur Konstruktion sehr leichter und leicht transportabler Brücken,
mit denen der Feind verfolgt und in die Flucht geschlagen werden kann.“
Man kann die Genialität Leonardos nachvollziehen, indem
man die Brücke nach der Originalzeichnung baut. Das Schöne dabei ist, dass man
mit einer kleinen Brücke beginnen kann, die nur aus zwei "Modulen" besteht.
Wer möchte kann diese dann schrittweise zu einer immer größeren Brücke
erweitern.
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Chladni-Figuren
Streue Sand auf die Metallplatte und streiche senkrecht
mit dem Bogen über die Kante. Wie viele Muster kannst Du erzeugen?
Das Anstreichen versetzt die Platte in Schwingung. Wo sie
stark schwingt, hüpfen die Sandkörner und sammeln sich an den Stellen, wo sie in
Ruhe ist. Je nach Druck und Position des Bogens wird die Platte mit
verschiedenen Frequenzen angeregt und die unterschiedlichsten Muster entstehen.
Beim Bau von Musikinstrumenten, z. B. Gitarren, können so
die auftretenden Schwingungen ermittelt und optimiert werden.
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Dosenrennen
Wer macht das Rennen? Die Rolle mit den Gewichten innen
oder außen? Das Katzenfutter oder die Kraftbrühe?
Das so genannte Trägheitsmoment beeinflusst die
Geschwindigkeit von rotierenden Körpern. Je größer das Trägheitsmoment, also je
weiter man die Masse von der Drehachse entfernt, desto langsamer wird die
Drehbewegung. Sieger ist deshalb in unserem Rennen die Rolle mit den Gewichten
in der Mitte.
Die Kraftbrühe siegt, da sie das kleinere Trägheitsmoment
hat. Die Flüssigkeit rotiert nicht zusammen mit der Dose, sondern legt die
Strecke eher gleitend zurück. Die Dose rotiert also um den flüssigen Inhalt
herum. Das Trägheitsmoment ist damit kleiner als beim Katzenfutter, bei dem die
Dose samt Inhalt rotiert. Auf einer kurzen Strecke liegt die Kraftbrühe also
vorn. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit wird die Reibung zwischen Dose und
Inhalt jedoch so groß, dass sie den Anfangsvorteil verliert und hinter dem
Katzenfutter zurückfällt.
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Drehstuhl
Setz Dich mit den Hanteln auf den Drehstuhl und
strecke die Arme seitlich aus. Lass Dich von einem Partner langsam andrehen,
zieh dann die Gewichte eng an den Körper und fühle die Beschleunigung der
Drehung.
So funktioniert's
Ein rotierender Körper besitzt einen Drehimpuls, der
abhängig ist von der Drehgeschwindigkeit und der Verteilung der Masse um den
Körper (Trägheitsmoment). Es gilt zudem das Gesetz der Drehimpulserhaltung:
Die Größe des Drehimpulses bleibt immer gleich sieht man von
Reibungsverlusten ab. Sind die Arme auf dem Drehstuhl anfangs nach außen
gestreckt, hat ein Teil der Körpermasse einen großen Abstand zur Drehachse.
Das Trägheitsmoment ist in dieser Position größer als es mit angezogenen
Armen wäre, die Drehgeschwindigkeit wäre entsprechend kleiner. Werden die
Arme während der Drehung an den Körper gezogen, wird das Trägheitsmoment
kleiner und das Gesetz der Drehimpulserhaltung kommt ins Spiel: Der
ursprüngliche Drehimpuls kann nur erhalten bleiben, wenn sich die
Drehgeschwindigkeit erhöht.
Eiskunstläufer nutzen diesen Effekt wenn sie eine
Pirouette drehen und Turmspringer für schnelle Salti.
- Mini-Film Drehschemel (mp4)
- Mini-Film Fahrradkreisel (mp4)
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Farbige Schatten
Stell Dich zwischen die Scheinwerfer und die Wand und Du
erlebst ein farbiges Wunder. Dein Schatten erscheint auf einmal bunt statt
schwarz.
So funktioniert’s
Jede farbige Lampe für sich erzeugt einen schwarzen
Schatten. Leuchtet mehr als eine Lampe, bilden sich ein schwarzer
Kernschattenbereich und mehrere farbige Halbschattenbereiche. Die Schatten sind
gegeneinander verschoben, weil das Licht aus verschiedenen Winkeln kommt. Je
nach dem, welche Lichtfarbe auf die Wand trifft oder sich mit anderen
überlagert, erscheinen die Schatten in der jeweiligen Farbe oder Mischfarbe.
Schwarz sind sie an den Stellen, auf die kein Licht fällt.
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Farbmischer
Wie viele Farben kannst Du mit den roten, grünen und
blauen Lampen erzeugen? Mit den Reglern lässt sich die Helligkeit der Farben
steuern.
So funktioniert‘s
Farbenmischen mit Licht funktioniert anders als mit
Malfarben. Es genügen die drei Farben Rot, Grün und Blau, um weißes Licht zu
erzeugen. Wird die Lichtintensität der jeweiligen Farben verändert, ergeben sich
unendlich viele Mischfarben. Die Farben auf dem Fernsehbildschirm werden nach
dem selben Prinzip “gemischt”.
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Ferrofluid
Starte das Experiment mit
dem Knopf. Die Flüssigkeit schraubt sich die Metallspirale hinauf und bildet
Stacheln, wenn Du den Stromregler höher drehst.
So funktioniert‘s
Ferrofluid ist eine
Flüssigkeit, die magnetisierbar ist. Sie besteht aus nanometergroßen
Eisenteilchen (0,00001 mm), die in einer Flüssigkeit gelöst sind.
Ohne Magnetfeld ordnen
sich die Teilchen zufällig an und die Flüssigkeit ist gleichmäßig verteilt. Der
Stromregler steuert die Stärke eines Elektromagneten. Die Eisenteilchen werden
von der Metallspirale angezogen und sie schrauben sich nach oben. Übersteigt die
Feldstärke einen kritischen Punkt, fangen die Teilchen an sich gegenseitig
abzustoßen. Die Abstoßung zeigt sich an den Stacheln. Die Oberflächenspannung
sorgt dafür, dass die Stacheln stabil bleiben.
Wissenschaftlern an
unserem Institut ist es erstmals gelungen, eine neuartige Flüssigkeit aus
magnetischen Atomen zu erzeugen: Quantenferrofluid. Es ist superfluid, d. h. es
fließt ohne Widerstand (ist also extrem dünnflüssig) und lässt sich wie
Ferrofluid über Magnetfelder in seiner Form kontrollieren.
Im Alltag werden
Ferrofluide z. B. in Computerfestplatten und in Lautsprechern verwendet.
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Gefrorene Schatten
Wie frierst Du Deinen Schatten ein? Versuche eine lustige
Position zu halten bis der Blitz ausgelöst wird.
So funktioniert‘s?
Alle paar Sekunden blitzt es und Dein Schatten bleibt auf
der Wand für eine Weile wie gefroren stehen. Die Leinwand ist mit einer
lichtempfindlichen fluoreszierenden Farbe gestrichen. Sobald der Blitz den Raum
erleuchtet fällt Licht auf den empfindlichen Schirm. Die Leinwand leuchtet noch
eine Weile nach bis auf die Stellen, die durch Deinen Schatten abgedunkelt
waren.
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Harmonograph
Setze beide Pendel in Bewegung und beobachte wie der Stift
schöne Muster aufs Papier malt. Die interessantesten Bilder entstehen, wenn Du
die Bewegungsrichtung der Pendel nach der ersten Auslenkung mit einem Schubs
änderst.
So funktioniert’s
Die Platte und der Stift sind an Pendeln befestigt, die
sich unabhängig voneinander in Schwingung versetzen lassen. Lenkt man beide
Pendel aus und lässt sie los, schwingt jedes von ihnen nur entlang einer Linie.
Da die beiden Pendel mit unterschiedlichen Frequenzen schwingen, überlagern sich
die Bewegungen des Stiftes und der Platte. Es entstehen so genannte
Lissajous-Figuren, benannt nach dem französischen Physiker Jules Antoine
Lissajous (1822-1880).
Die Reibung zwischen Stift und Papier dämpft die Bewegung,
die vom Stift gezeichnete Figur wird mit der Zeit immer kleiner.
Lissajous-Figuren lassen sich nicht nur mit Stift und
Papier, sondern auch mit einfachen Laserpointern und rotierenden Spiegeln
erzeugen. Dieser Effekt wird auch in modernen Lasershows genutzt.
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Kartesischer Taucher
Drücke die Flasche mit beiden Händen zusammen und lasse
den kleinen Teufel abtauchen. Kannst Du ihn kontrolliert wieder auftauchen
lassen?
Der kartesische Taucher wurde nach René Descartes benannt
und demonstriert das Archimedische Prinzip und das Gesetz des Idealen Gases.
Der Taucher hat unten ein kleines Loch und ist fast
vollständig mit Wasser gefüllt. Er enthält aber noch eine Luftblase, sodass er
gerade genug Auftrieb hat, um in der mit Wasser gefüllten Flasche zu schwimmen.
Wasser ist eine inkompressible Flüssigkeit. Das bedeutet,
dass wenn die Flasche zusammengedrückt wird, die Wassermoleküle nicht einfach
enger zusammenrücken können. Das Wasser muss dem Druck irgendwie ausweichen. Die
Luft im Taucher lässt sich aber komprimieren. Das heißt, dass nun Wasser in den
Taucher strömt. Dieser wird damit schwerer und sinkt zu Boden.
Wird die Flasche wieder losgelassen, verringert sich der
Druck auf das Wasser und somit auch der auf die Luft. Die Luft im Taucher kann
sich wieder ausdehnen und verdrängt so das Wasser. Der Taucher ist jetzt wieder
leichter und schwebt zurück zur Oberfläche.
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Kreiselkoffer
Wenn Du den Koffer anhebst und versuchst, ihn in der Hand
zu drehen, wirst Du staunen: Dieser Koffer entwickelt plötzlich ein Eigenleben
und stellt sich quer.
So funktioniert’s
Das Geheimnis des Koffers ist in seinem Inneren verborgen.
Ein schweres Schwungrad so groß, dass es gerade noch in den Koffer passt,
rotiert dort wie ein Kreisel mit einer Geschwindigkeit von vielen tausend
Umdrehungen pro Minute. Dieser Kreisel besitzt aufgrund der hohen
Drehgeschwindigkeit und seines Gewichts einen großen Drehimpuls. Dadurch wird
der Kreisel in seiner Achse sehr stabil. Auch kleinere Stöße bringen ihn kaum
aus dem Gleichgewicht.
Wird der Koffer auf eine
Kante gestellt, fällt er nicht einfach um, sondern versucht sich entgegen der
Erdanziehungskraft in seiner gekippten Stellung zu stabilisieren. Dreht man den
Koffer, wird ein starker Widerstand spürbar. Der Kreisel widersetzt sich jeder
Richtungsänderung mit großer Kraft.
Auf
Ozeandampfern wird dieses Phänomen genutzt, um Schiffe auch bei starkem Seegang
zu stabilisieren.
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Leuchttisch
Drehe die Polarisationsfilter über einem Stück Plastik und
Du wirst wunderschöne Bilder sehen. Sie verändern sich, wenn Du die Plastikteile
biegst.
So funktioniert’s
Eine Lichtwelle schwingt senkrecht zu ihrer
Ausbreitungsrichtung und bevorzugt dabei keine Richtung (unpolarisiertes Licht).
Fällt Licht durch einen Polarisationsfilter, kommt nur der Teil durch, der in
der vom Filter vorgegebenen Richtung schwingt (polarisiertes Licht). Zwei
gegeneinander verdrehte Filter lassen einmal viel und einmal wenig Licht durch.
Wenig Licht heißt, die Filter stehen senk-recht aufeinander. Im Handydisplay
werden mit diesem Trick helle und dunkle Pixel erzeugt. Was macht nun den
transparenten Kunststoff bunt? Materialien, die unter Spannung stehen, können je
nach Farbe des Lichts dessen Polarisation mehr oder weniger verdrehen. So
erscheinen Plastikteile zwischen gekreuzten Polarisatoren und weißem Licht
farbig. Dieser Effekt wird auch in der Materialprüfung genutzt.
Fällt Sonnenlicht aufs Wasser, wird es als polarisiertes
Licht reflektiert und wir werden geblendet. Fischreiher können das polarisierte
Licht herausfiltern und blendfrei bis auf den Grund sehen. Wir nutzen
Polarisationsfilter daher auch für Sonnenbrillen und überall dort, wo
Blendfreiheit gefragt ist.
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Magnetlandschaft
Versuche mit den Metallkugeln Häuser, Bäume oder Brücken
zu bauen. Der Eisenstaub wird auf einmal lebendig, wenn Du ihn auf der
Magnetlandschaft bewegst.
So funktioniert’s
Dein Baugrund ist mit vielen starken Magneten besetzt. Deine
Bausteine sind kleine Eisenkügelchen und Dosen gefüllt mit feinem Eisenstaub.
Eisen ist ferromagnetisch, d. h. es ist magnetisierbar und
wird deshalb von Magneten angezogen. Magnetisierbares Material ist aus vielen
kleinen Magneten - den so genannten Elementarmagneten - aufgebaut. Im
unmagnetisierten Zustand haben sie keine bestimmte Ausrichtung und damit kein
spürbares Magnetfeld. In der Nähe eines Permanentmagneten richten sie sich alle
nach dessen Magnetfeld aus. Erst jetzt sind die Eisenteilchen selbst magnetisch
und können andere Eisenteilchen magnetisieren, zumindest so lange, wie sie sich
im Magnetfeld der Dauermagnete befinden.
Auch unsere Erde ist ein großer Dauermagnet. Der
magnetische Nordpol liegt in der Nähe des geographischen Südpols. Von hier aus
verlaufen die Magnetfeldlinien zum magnetischen Südpol nahe am geographischen
Nordpol. Einige Tiere, z. B. Zugvögel, orientieren sich mit Hilfe des
Erdmagnetfeldes.
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Plasmakugel
Wenn Du die Glaskugel mit dem Finger berührst, kannst Du
beobachten, wie sich einzelne Blitzfäden magisch von Deinem Finger angezogen
fühlen.
So funktioniert’s
Außer fest, flüssig und gasförmig gibt es noch einen
vierten Zustand von Materie: Das Plasma. Unsere Kugel ist mit verschiedenen
Gasen gefüllt (z. B. Argon und Neon). Das Gas wird mit Wechselspannung angeregt
und dadurch so heiß, dass die Atome ihre Elektronen verlieren. Es bildet sich
ein leitfähiger Kanal zwischen der Kugel und der Außenwand, in dem sich die
Elektronen als Strom bewegen. Wir sehen diesen Kanal als leuchtenden Blitzfaden.
Das Leuchten entsteht beim Zusammenstoß der freigewordenen Elektronen mit den
Atomkernen. Dabei wird die Energie, die zuvor die Trennung von Atomkern und
Elektronen verursacht hat, wieder in Form von Licht frei.
Die Hand auf der Kugel zieht die Blitze an, weil der
Körper einen geringeren Widerstand hat als die Luft. Der Strom sucht sich also
den leichteren Weg über die Hand.
In der Natur begegnet uns Plasma in Form von Blitzen,
Polarlichtern oder in der Sonne und den Sternen. Im Alltag bringt Plasma z. B.
Leuchtstoffröhren und Plasmabildschirme zum Leuchten.
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Seifenarchitektur
Gestalte Dein eigenes Haus oder Kunstwerke aus
Seifenlauge. Deine Werkzeuge sind geometrische Formen wie Würfel und Pyramide
sowie eine Platte, auf die ein Bindfaden gespannt ist. Beobachte die
schillernden Flächen und Formen, die entstehen, wenn Du die Formen aus der Lauge
ziehst.
So funktioniert‘s
Die Seifenhaut bildet eine Minimalfläche aus, d. h. sie
nimmt die kleinste mögliche Fläche innerhalb des gegebenen Rahmens ein. Wenn Du
den Versuch mehrmals wiederholst, kannst Du beobachten, dass die Seifenhaut
verschiedene Formen einnehmen kann.
Als es noch keine Hochleistungscomputer gab, waren
Seifenhäute die einzige Möglichkeit komplizierte Dachkonstruktionen zu
entwerfen. Wie hier im Experiment wurde ein Rahmen aus Draht geformt und in
Seifenwasser getaucht. Die dabei entstandene Form diente als Vorlage für die
Konstruktionszeichnungen. Die kleinstmögliche Oberfläche reduziert den
Materialverbrauch und damit das Gewicht. Gleichzeitig wirkt die ausgeglichene
Oberflächenspannung, die sich wie bei einer Seifenhaut in jedem Punkt aufheben
muss, stabilisierend auf die gesamte Konstruktion. Ein gutes Beispiel dafür ist
die Dachkonstruktion auf dem Olympiagelände in München.
- Mini-Film (mp4) (mp4)
- Unser Seifenblasenrezept und Experimente (pdf)
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Seifenvorhang
Wenn Du an der Schnur ziehst, hebt sich ein Vorhang, der
in allen Farben schillert. Puste vorsichtig gegen die Seifenhaut und beobachte,
wie sie sich bewegt.
So funktioniert’s
Die schillernden Farben entstehen durch Überlagerung von
Lichtwellen an der dünnen Seifenhaut. Licht setzt sich aus Lichtwellen
verschiedener Wellenlängen zusammen. Je nach Wellenlänge erscheint uns das an
der Seifenhaut reflektierte Licht in einer anderen Farbe. Da die Wand der
Seifenhaut eine gewisse Dicke hat, wird das einfallende Licht zweimal
reflektiert, einmal an der Vorder- und einmal an der Rückseite der Haut. Durch
die Überlagerung der reflektierten Lichtwellen werden je nach Betrachtungswinkel
bestimmte Wellenlängen ausgelöscht und damit auch ein Teil des Farbspektrums.
Nur das komplette Farbspektrum ergibt weißes Licht. Die Haut erscheint an dieser
Stelle farbig. Da die Seifenlauge nach unten abfließt, wird die Haut von oben
her immer dünner. Die Haut erscheint farblos, weil alle Farben gleich
reflektiert werden.
Seifenblasen schillern nicht nur
bunt, sie dienen auch Architekten als Vorbild bei der Suche nach optimalen
Dachkonstruktionen, wie beim Versuch „Seifenblasenarchitektur“.
Unser Rezept für 10 Liter Seifenlauge:
- 10 l destilliertes Wasser
- 700 ml Fairy Ultra Konzentrat
- 80 ml Glyzerin
- 400 g Puderzucker
Über Nacht ansetzen und dann gut schütteln vor dem ersten Einsatz.
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Streifenspiegel
Wie kannst Du aus zwei Gesichtern ein neues zaubern?
Such Dir ein zweites Gesicht. Wenn Ihr Euch auf gleicher
Augenhöhe durch den Spiegel betrachtet, vermischen sich Eure Gesichtszüge zu
einem neuen Bild. Deine Nase sieht auf einmal aus wie die Deines Freundes, und
er hat dafür Deine Augen.
So funktioniert’s
Mit den Spiegelstreifen habt Ihr gerade grobe
Mischgesichter erzeugt. Die Computertechnik hat diese Methode verfeinert und
nutzt „Morphing“ beispielsweise für Spezialeffekte in der Filmproduktion.
Markante Bildelemente, in unserem Fall Gesichtszüge wie Mund und Augen werden so
verzerrt, dass ihre Konturen zur Übereinstimmung gebracht werden können.
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Supraleiterschiff
Kannst Du
Dir vorstellen, dass das Schiff über die Magnetbahn schweben kann, ohne diese zu
berühren?
So funktioniert's
Ein Supraleiter ist ein Material, das seinen elektrischen
Widerstand verliert, wenn man es unter eine bestimmte Temperatur abkühlt. Der
Strom fließt dann ungehindert durch das Material. Unser Supraleiter in dem
kleinen Schiff wird mit flüssigem Stickstoff auf -196 °C abgekühlt und geht dann
in den supraleitenden Zustand über. Setzt man das Schiff mit einem
Abstandshalter auf die Bahn und kühlt den Supraleiter, wird das Magnetfeld in
ihm gespeichert. Ohne Abstandshalter schwebt das Schiff stabil. Wird es aus
seiner Bahn gedrängt, zieht das im Supraleiter gespeicherte Magnetfeld das
Schiff zurück auf die Spur.
Supraleiter kommen in der Medizin bei der Kernspintomographie (MRT) zum Einsatz,
mit der sich alle Körperregionen in überragender Bildqualität darstellen lassen.
Ein supraleitender Elektromagnet erzeugt ein starkes Magnetfeld, das als
hochempfindlicher Sensor dient. Weltweit versuchen Forscher Supraleiter
herzustellen, die auch bei höheren Temperaturen ihre besonderen Eigenschaften
beibehalten, um die aufwändige Kühlung einzusparen.
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Teilchenfalle
Wenn Du die Kugel in die Mitte des ruhenden Sattels legst,
rollt sie herunter. Versuche, ob Du die Kugel auf dem rotierenden Sattel
stabilisieren kannst.
So funktioniert’s
Erst auf der rotierenden Fläche lässt sich die Kugel
stabilisieren. Je weiter sie sich vom Zentrum wegbewegt, umso steiler ist die
Fläche und umso stärker ist die rücktreibende Kraft. Unser Modell
veranschaulicht das physikalische Prinzip einer Paul-Falle, mit dem kleine
geladene Teilchen, bis hin zu einzelnen Ionen, mit Hilfe eines elektrischen
Wechselfeldes gefangen und beobachtet werden können. Die elektrischen Felder
erzeugen eine Fallengeometrie, die aussieht wie unser Sattel. Die Falle wurde
nach dem deutschen Physiker Wolfgang Paul (1913-1993) benannt, der für diese
Entwicklung mit dem Physik-Nobelpreis 1989 ausgezeichnet wurde.
Voraussetzung fürs Fangen ist, dass sich die Teilchen kaum
mehr bewegen. Das gelingt erst bei tiefsten Temperaturen unter 1 Kelvin
(-272,15°C).
Die Paul-Falle wird in vielen
Forschungslabors genutzt. Das Foto zeigt eine lineare Paul-Falle der Universität
Ulm mit den gefangenen Ionen in einer Reihe. Die einzelnen Ionen in
Teilchenfallen dienen auch als ultragenauer Zeitstandard in Atomuhren.
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Wasserspringschale
Reibe die Griffe der Schale mit feuchten Händen bis Du ihr
Töne entlockst und das Wasser zum Springen bringst.
Die Schwingungen der Schale werden auf das Wasser
übertragen und als Wellenmuster sichtbar. Die Wellen überlagern sich. Trifft ein
Wellenberg auf ein Wellental, löschen sie sich aus, das Wasser erscheint glatt.
Treffen zwei Wellenberge aufeinander, türmen sie sich auf. Das Wasser kräuselt
sich oder springt in die Höhe.
Das Prinzip ist dasselbe wie bei einem gefüllten Glas,
über dessen Rand man mit einem feuchten Finger streicht. Auch hier kann man Töne
erzeugen.
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Weitstapelei
Wie kannst Du mit den Bausteinen einen möglichst großen
Überhang bauen? Versuche zunächst eine Lösung für vier Steine zu finden und dann
mit allen.
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Wirbelpauke
Mit einem kurzen gezielten Schlag auf die Pauke kannst Du
einen Wirbelring erzeugen, der sich so stabil durch die Luft bewegt, dass Du mit
ihm auch über eine große Distanz hinweg eine brennende Kerze ausblasen oder
Bänder zum Flattern bringen kannst.
So funktioniert’s
Durch den Schlag wird die Luft aus der Trommel gepresst.
Am Rand der Austrittsöffnung werden die Luftteilchen abgebremst, aber in der
Mitte können sie schneller entweichen. Die schnellere wird von der langsameren
Luft am Rand zurückgehalten und beginnt sich nach außen zu stülpen. Sobald der
durch den Schlag erzeugte Überdruck in der Pauke ausgeglichen ist, reißt der
Luftstrom ab. Der Ring löst sich von der Pauke, wobei er in sich rotiert. Die
Rotation bewirkt, dass er sich relativ langsam und stabil durch die Luft bewegt.
Sichtbar werden die Luftringe, wenn man die Pauke mit Rauch befüllt.
Ähnliche Verwirbelungen entstehen an den Flügelenden von
startenden oder landenden Flugzeugen. Für direkt nachfolgende Flugzeuge können
sie gefährlich werden, da auch sie sich lange und stabil in der Luft halten.
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Wirbelstrombremse
Wenn Du die Metallplatten in den Schlitz zwischen den
beiden Magnetreihen fallen lässt, kannst Du beobachten, dass die einen schnell
durchfallen, andere aber scheinbar schwebend zu Boden gleiten.
So funktioniert’s
Aluminium und
Kupfer sind nicht magnetisch. Hält man sie an die Magnete, kann man das sehen:
Die Platten werden nicht angezogen. Aluminium und Kupfer leiten aber
elektrischen Strom gut und es entstehen so genannte Wirbelströme. Diese Ströme
erzeugen ein Magnetfeld, das dem Magnetfeld des Fallturms entgegengesetzt ist.
Beide Felder stoßen sich gegenseitig ab und dies führt zu einer spürbaren
Dämpfung der Bewegung.
Das Prinzip der
Wirbelstromsäge wird überall da eingesetzt, wo sanftes Abbremsen gewünscht ist.
Der ICE bremst z. B. mit Hilfe von Wirbelstrom, aber auch Freifalltürme nutzen
diesen Effekt. Ein weiterer Vorteil von Wirbelstrombremsen ist der geringe
Verschleiß.
Ein etwas anderes Prinzip der Wirbelströme wird beim
Induktionsherd genutzt. Hier erzeugt ein magnetisches Wechselfeld die
Wirbelströme im Topfboden, deren Energie durch den elektrischen Widerstand im
Boden in Wärme umgesetzt wird.
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Wirbelstromrennen
Finde in einem Wettlauf der Ringmagnete heraus, welcher
Stab am besten bremst.
So funktioniert’s
Die Ringmagnete werden von den Stäben nicht angezogen. Aber
manche der Stäbe, z. B. die aus Aluminium oder Kupfer, leiten elektrischen Strom
gut. Gleitet der Ringmagnet entlang der Stangen, entstehen durch die Bewegung
des Magneten so genannte Wirbelströme. Diese Ströme erzeugen ihrerseits ein
Magnetfeld, das dem Feld des Magnetrings entgegengesetzt ist Diese beiden Felder
stoßen sich gegenseitig ab und die Magnete werden auf ihrem Weg nach unten
spürbar abgebremst.
Warum fallen die Ringe aber
unterschiedlich schnell auf den verschiedenen Stäben? Die Stäbe bestehen aus
Materialien wie Kupfer, Edelstahl, Aluminium, Messing, Holz und PVC. Der
Kupferstab bremst den Ringmagneten besser als der Stab aus Edelstahl. Das liegt
daran, dass Kupfer mehr frei bewegliche Elektronen hat als Edelstahl. Die
Elektronen übernehmen den Stromtransport und beeinflussen damit auch die Stärke
der Wirbelströme, die in einem Material fließen können. Je stärker die
Wirbelströme, desto größer das Magnetfeld und desto besser wird der Ring
abgebremst.
Mit Wirbelströmen könnt Ihr auch beim
Versuch „Wirbelstromsäge“ experimentieren.
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News
17.08.2011 Luftwellen Surf Cup 2011 am Samstag, den 20.8. Mehr Infos
12.08.2011 Rapunzeltest
Am Samstag, den 13.8. sind wieder die Tüftler gefragt. Offener Wettbewerb für alle Besucherinnen und Besucher der Ausstellung. Mehr Infos
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